Geschichte von Franzensbad

Die Quellen der örtlichen Mineralbrunnen waren bereits seit dem Mittelalter bekannt. Im Jahr 1793 wurde hier das Dorf des Kaisers Franz gegründet. Aus dem kleinen Landbad entwickelte sich rasch eines der beliebtesten Kurbäder Europas. Zu den bedeutendsten Besuchern zählten Ludwig van Beethoven, Johann Strauss und Johann Wolfgang Goethe, der das mitten im Grünen gelegene Bad als einen der schönsten Orte im Herzen Europas bezeichnete. Im Jahr 1865 wurde Franzensbad zur Stadt erhoben.

Seine größte Blüte und Berühmtheit erlebte der Kurort in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Nach 1948 wurden jedoch alle Kurbauten verstaatlicht und in ein staatliches Sanatorium für die arbeitende Bevölkerung umgewandelt. Nach der politischen Wende wurde Franzensbad 1992 zur städtischen Denkmalzone erklärt, woraufhin umfangreiche Renovierungen der Kurhäuser und des historischen Stadtzentrums begannen. Heute bildet Franzensbad zusammen mit Karlsbad und Marienbad das sogenannte Westböhmische Bäderdreieck, eine der touristisch attraktivsten Regionen Tschechiens.

Sehenswürdigkeiten von Franzensbad

Die bekannteste Mineralquelle der Stadt ist der Franzensquelle, der im klassizistischen Pavillon von Josef Esch aus dem Jahr 1831 entspringt. Weitere interessante Bauten sind die neoklassizistische Kolonnade mit den Gasbädern von Gustav Wiedermann (1912) sowie die Halle der Glauberquellen von 1930. Das Bad, umgeben von wunderschönen Stadtgärten und Parks, wird durch weitere Kolonnaden und Pavillons, zahlreiche Kurhäuser, ein Theater und viele Denkmäler berühmter Gäste ergänzt. Das historische Zentrum bewahrt bis heute den Charakter eines Weltbades der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Das Symbol von Franzensbad ist die beliebte Statue eines sitzenden Knaben mit einem Fisch in den Händen des Egerer Bildhauers Karl Mayerl aus den 1920er Jahren. Der Tradition nach wird eine Patientin, die die Figur des Franz an der richtigen Stelle berührt, innerhalb eines Jahres schwanger. Neben der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats, Herz- und Gefäßerkrankungen sowie der Nachsorge nach Krebserkrankungen wird in Franzensbad auch Unfruchtbarkeit und andere Frauenleiden behandelt.

Franzensbad bietet Besuchern unzählige Möglichkeiten für Kultur-, Sport- und Entspannungserlebnisse. In der Stadt und ihrer Umgebung finden Sie ein Theater, ein Museum, Tennisplätze, Golfplätze, Reitställe, Schwimmbäder und Wellnesszentren. Die Kurstadt liegt an einem Knotenpunkt markierter Wander- und Radwege, die zu Ausflügen in die umliegende herrliche Natur mit zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Schönheiten einladen.

Anreise

Die kleine Kurstadt Franzensbad liegt 48 Kilometer von Karlsbad entfernt. Sie können die Stadt mit dem Zug vom oberen Bahnhof mit Umstieg in Eger erreichen. Die Fahrt dauert etwa anderthalb Stunden. Auch Fernbusse fahren vom unteren Bahnhof. Wenn Sie mit dem Fahrrad fahren, führt Sie die Route von Karlsbad entlang der Hauptradroute Nr. 6 am Fluss Eger über Elbogen, Falkenau und Königsberg an der Eger, von der Sie im Dorf Trsnitz nach Franzensbad abbiegen. Diese angenehme Strecke ist 57 Kilometer lang und dauert etwa dreieinhalb Stunden. Mit dem Auto gelangen Sie über die Schnellstraße D6 in Richtung Eger nach Franzensbad; bei Kilometer 169 nehmen Sie die Ausfahrt und folgen der Landstraße bis in die Stadt.