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Repräsentativer Sommersitz von Kanzler Metternich mit einer Vielzahl von Sammlungen von schönen Kunstwerken, Münzen, Waffen, wertvollen Büchern, Inkunabeln und Manuskripten, alle möglichen Kuriositäten einschliesslich rarer persönlichen Gegenstände von berühmten historischen Persönlichkeiten.
Irgendwann zwischen 1585 und 1597 wurde im Tal unterhalb der Burg Kynzvart ein Renaissance-Schloss erbaut. Sein genaues Aussehen ist heute nicht mehr bekannt, und es gibt auch keine zeitgenössischen Darstellungen des Schlosses. Im späteren klassizistischen Metternich-Schloss sind jedoch relativ bedeutende Teile des ursprünglichen Renaissance-Objekts erhalten geblieben (zum Beispiel komplette Gewölbe mit geglättetem Putz und eine Reihe weiterer Renaissance-Fragmente).
Christoph Heinrich der Jüngere von Zedtwitz beteiligte sich jedoch aktiv am Ständeaufstand gegen Kaiser Ferdinand II. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde sein Kynzvart-Gut konfisziert, am 23. Mai 1623 verliehen und am 23. Mai 1630 den fünf Metternich-Brüdern, Neffen des Trierer Kurfürsten: Johann Reichart, Karl, Emmerich, Wilhelm und Lothar, für 66.114 Reichstaler überlassen. Den Metternichs gehörte das Gut Kynzvart, zusammen mit den Ruinen der Burg auf dem Hügel und dem neu erbauten Schloss im Tal, bis 1945.
Reichsgraf Filipp Emmerich von Metternich (Urururgroßvater des späteren Kanzlers) ließ sich irgendwann zwischen 1681 und 1691 aus den Überresten des verfallenen Renaissance-Schlosses der Zedtwitzer ein neues Barockschloss erbauen. Wie aus der erhaltenen Ikonografie, insbesondere den Gouache-Gemälden des Ritters Reinach aus dem Jahr 1800, ersichtlich ist, hatte das Barockschloss den typischen Charakter eines Landsitzes, ein geschlossenes Ensemble von Wirtschaftsgebäuden, mit einem Stall im gesamten Südflügel und einem repräsentativen großen Saal über der zentralen Durchfahrt.
Im 18. Jahrhundert lebten die Besitzer hauptsächlich auf ihren Gütern im Rheinland und besuchten Kynzvart nur gelegentlich. 1767 erbte der Vater des späteren Kanzlers, Graf Franz Georg Karl von Metternich, das Erbgut Kynzvart. Er war ein sehr erfolgreicher Karrierediplomat. Er wurde bald ständiger Trierer Gesandter in Wien, nach dem Tod von Kaiser Joseph II. nahm er an der Wahl und Krönung von Kaiser Leopold II. in Frankfurt teil und war von 1791 bis 1794 leitender Minister in den Niederlanden. Während des Preußisch-Französischen Krieges wurden die rheinischen Besitztümer der Metternichs vollständig zerstört, und die Burg Kynzvart war an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert zeitweise sogar der einzige Wohnsitz dieser bedeutenden Familie. Erst 1805 erwarb Fürst Franz Georg von Metternich als Ersatz für seine zerstörten Güter im Rheinland das aufgelöste Benediktinerkloster in Ochsenhausen.
Clemens Wenzel Lothar Johann Nepomuk, 2. Fürst von Metternich-Winneburg (*15. Mai 1773 Koblenz, †11. Juni 1859 Wien) war zweifellos der berühmteste Besitzer des Schlosses und Gutes Kynzvart. Ab 1809 war er Außenminister und von 1821-1848 Kanzler des „Hauses, Hofes und Staates“ Habsburg. 1813 wurde er in den erblichen Fürstenstand erhoben. Unter seiner Regie fand der Wiener Kongress (1814-1815) statt, der die internationalen Beziehungen durch eine Reihe von Verträgen nach der Niederlage Napoleons neu gestaltete.
Kanzler Metternich wohnte überwiegend in Wien: im Gebäude der Staatskanzlei oder in seiner Villa am Rennweg. Das alte Barockschloss Kynzvart genügte den Ansprüchen des Kanzlers nicht mehr, und so wurde es in den Jahren 1821-1839 im Stil des Wiener Klassizismus umgebaut. Der hervorragende Wiener Architekt Pietro Nobile musste dabei eine Vielzahl von Vorschlägen und anspruchsvollen Forderungen des Kanzlers berücksichtigen. Die Realisierung der Pläne war keine billige Angelegenheit. Im September 1822 gewährte der Bankier Salomon Rothschild Metternich ein persönliches Darlehen von 900.000 Gulden (d. h. etwa 45 Millionen €), das in 12 Jahren mit fünf Prozent Zinsen zurückzuzahlen war. Das günstige Darlehen zahlte sich für den Bankier aus; sechs Tage später erhielten alle fünf Rothschild-Brüder den erblichen Titel eines österreichischen Freiherrn. Das Darlehen wiederum half Metternich, das Schloss Kynzvart umzubauen, Kapital in die großen Güter in Kynzvart und Plasy zu investieren und fast eine halbe Million Gulden in umfangreiche Ankäufe von Schmuck, Münzen und Kunstsammlungen zu stecken.
Quelle: https://zamek-kynzvart.cz/de
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